Text von Galia Stadlbauer-Baeva
»Identität des Unbehagens«
Adriana Torres zeigte in einem Fenster ein
Dirndl-Kleid aus BIO-Verpackungen und im
zweiten Fenster das Bild von Ché Guevara aus
roten Flaschenverschlüssen.
Die Frage, ob die soziale Klasse eine/mehrere
Identität/en konstruieren kann/soll oder umgekehrt,
tauchte als logische Konsequenz bei
der Betrachtung der Identitätskonstruktion
durch Klasse auf. Die Kritik am System wird
von diesem vereinnahmt und versorgt dieses
dauernd mit »frischem Blut«. Am Beispiel
des BIO-Wahns in Mittel- und Westeuropa
kann das sehr ersichtlich werden, wie eine
Lebensalternative mit anfänglich tiefen
ideologischen Ansprüchen, vom Markt und
vom herrschenden Diskurs vereinnahmt wird
und für das Funktionieren der »biologischen
Macht« eingesetzt wird.
Dasselbe Verhaltensmuster zeigt der Markt
gegenüber Mythen, wie z.B. Ché Guevara
einen darstellt.
Nun die Frage: Sind die Kritik-Revolte und
das Unbehagen nicht selbst Produkte des Kapitalismus?
Konformismus und Kritik Hand
in Hand?
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